Henni Lehmann erwirbt die Scheune der Bäckerfamilie Schwartz bereits 1912, evtl. schon etwas früher. Wann die Umbauten stattfinden, ist nicht bekannt. Warum sie die Scheune so früh erwirbt, leider auch nicht. Aber Henni Lehmann gewährt diversen Geschäftsleuten auf Hiddensee Darlehen – in diesem Fall unterstützt sie vielleicht die Bäckerfamilie. Unklar ist auch, wann die Idee aufkam, die Scheune als „Galerie“ zu nutzen. Und wessen Idee es war… Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten sind wenigstens fünf jüdische Malerinnen, die mit dem Künstlerinnenbund in Verbindung gebracht werden, in ihrer Existenz bedroht. Henni Lehmann verkauft die Blaue Scheune an Elisabeth Niemeier, die geschiedene Ehefrau des Kunstmalers Nikolaus Niemeier. Diese unterstützt die Frauen schon länger bei der Betreuung der Ausstellung, nun führt sie offiziell die Geschäfte weiter. Nach ihrem Tod in den 1950er Jahren erwirbt der Dresdner Maler Günter Fink die Blaue Scheune. Er erhält das Haus für die Nachwelt, führt es in der Tradition der Malerinnen weiter und: setzt den Namen in die Tat um. Die Frauen geben der Scheune den Namen, Günter Fink gibt ihr die Farbe.

Scheunenmutter Sommer 1939